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AutorenbildSonja Wiesner

#04 Wie sind mehrere C-Levels, die zusammenarbeiten, zu positionieren?


Bei den Mobilitätsgesellschaften e.Volution GmbH und e.Mobility.Hub GmbH mit Sitz auf dem RWTH Aachen Campus war ich 2021/2022 für die Presse- und Öffentlichkeitsarbeit sowie für die strategische Positionierung und Kommunikation des fünfköpfigen C-Levels verantwortlich. Das Spannende daran: Die Aktivitäten und Themen von vier C-Levels gehen über ihre Rollen und Aufgaben in diesen beiden Unternehmen hinaus.


Daraus ergaben sich intern wie extern folgende Herausforderungen:

  • Wie sind klar differenzierte CxO-Positionierungen zu realisieren?

  • Wie wissen Dritte, wer ihre fachlichen Ansprechpartner zu welchen Themen sind?

  • Wie können externe Anfragen – beispielsweise von der Presse, zu Key Notes oder zu Kongressen/Tagungen – intern schneller zugeordnet werden?


Kurz zum Hintergrund: Wo sind diese CxOs aktiv?

Auf dem RWTH Aachen Campus, ein Netzwerk aus Wissenschaft und Wirtschaft mit über 420 Technologieunternehmen, sind viele Experten in Doppelfunktion tätig: als Wissenschaftler und als Unternehmer. Beispiele sind Prof. Günther Schuh, Prof. Wolfgang Boos und Dr. Michael Riesener, die als Generalisten ihre wissenschaftlichen Erkenntnisse in die Praxis in Form von Start-ups oder Reallaboren umsetzen.


Auf dem Campus existiert bereits ein großes Forschungs- und Start-up-Umfeld mit Experten aus Wissenschaft und Industrie, das sich seit circa 2010 mit der Mobilitätswende befasst. Prof. Günther Schuh gründete als Unternehmer verschiedene Mobilitätsgesesellschaften, die an ganzheitlichen Lösungsstrategien für die zukünftige Mobilität arbeiten. Nationale und internationale Erfolge sind beispielsweise die Elektrofahrzeuge StreetScooter und e.GO Life.


Zuletzt initiierte Prof. Schuh die e.Volution GmbH mit ihm als CEO sowie Prof. Wolfgang Boos und Dr. Michael Riesener als COOs sowie die e.Mobility.Hub GmbH mit Marcel Philipp und Maximilian Stark als CEOs.


Das war die CxO-Ausgangssituation bei beiden Unternehmen:

Dabei standen wir vor zwei Herausforderungen.


Herausforderung 1 Generalisten mit mehreren Unternehmen, Instituten und Lehrstühlen


Prof. Günther Schuh, Prof. Wolfgang Boos und Dr. Michael Riesener erfüllen verschiedene wissenschaftliche und unternehmerische Rollen, teilweise in identischen Entitäten. Ihre Aktivitäten gehen somit über die Aufgaben für die e.Volution GmbH hinaus.


Als Generalisten gründen und/oder leiten sie mehrere Entitäten bzw. Firmen und können nicht kontinuierlich als Botschafter für die jeweiligen einzelnen Einrichtungen auftreten und sprechen. Eine Klammer ist zu finden, die entweder alle Aktivitäten oder maximal drei zusammenhängende Themen/Schwerpunkte unter einem Dach bündelt. Gleichzeitig benötigen sie auch ein eigenes Corporate Design für ihre Personenmarke. Mehr über Generalisten ist auch in diesem Blog-Artikel zu erfahren: „Wie sehen die Positionierung und der Markenauftritt von Generalisten aus?“



Herausforderung 2

Generalisten und Unternehmenssprecher im Kontext Mobilität/Mobilitätswende


Neben Prof. Günther Schuh befassen sich auch Marcel Philipp und Maximilian Stark als CEOs der e.Mobility.Hub GmbH mit der Mobilitätswende.

Marcel Philipp, seit 2020 CEO der e.Mobility.Hub GmbH, führte bereits als Oberbürgermeister der Stadt Aachen (2009 bis 2020) zahlreiche Projekte für eine nachhaltige Mobilität durch. Mobilität und Digitalisierung bekamen während seiner Dienstzeit in Aachen eine hohe Priorität. Seine Erfahrungen und sein Wissen aus kommunalpolitischer Sicht bringt er heute bei der e.Mobility.Hub GmbH ein. Das Start-up bietet Mobilitätskonzepte für Unternehmen, Quartiere und Städte an, um einen Beitrag zur ganzheitlichen Neuausrichtung der Mobilität zu leisten.


Maximilian Stark ist ebenfalls seit mehreren Jahren in der Mobilitätsbranche tätig. Nach seiner Tätigkeit als Senior Manager Mobility Solutions bei der Next e.GO Mobile SE wurde er 2019 CEO und Co-Founder der e.2GO GmbH und 2021 zusätzlich CEO der e.Mobility.Hub GmbH.



Herangehensweise 1:1 Strategie-Workshops und übergreifender Austausch


Durch individuelle Workshops und einen übergreifenden Austausch mit allen Beteiligten, um beispielsweise inhaltliche Überschneidungen zu vermeiden und thematisch genau in den einzelnen Fachbereichen zu differenzieren, erfolgte eine strategische Positionierungsarbeit über einen Zeitraum von einem ¾ Jahr. Insbesondere bei Generalisten mit komplexen und vielseitigen Themenfeldern sind in der Regel bis zu drei oder vier Strategie-Workshops mit einem durchschnittlichen Zeitaufwand von drei bis vier Stunden erforderlich.



Ergebnis

Individuelle, differenzierte Positionierung und Themen-Aufstellung


Hier eine kurze Erläuterung zu den einzelnen, thematischen Aufstellungen bzw. Positionierungen und der Differenzierung bei gemeinsamen Themenfeldern:


Prof. Günther Schuh

  • Seine Positionierung als Produktionsforscher und Unternehmer bilden drei Themen-Schwerpunkte: Disruptive Innovationen, Informations- und Produktionsmanagement sowie Mobilitätslösungen.

  • Seit über 30 Jahren befasst er sich mit Fragen des Innovations- und Technologiemanagements, der industriellen Produktion und dem Komplexitätsmanagement in industriellen Systemen. 

  • Die Leuchtturmprojekte für disruptive Innovationen sind u.a. die Entwicklung von Elektrofahrzeugen wie StreetScooter, e.GO Life oder das Shuttle META.

  • Bei dem Thema Mobilitätswende fokussiert er sich neben den Mobilitätslösungen auf die Bereiche Mobilitätsökosysteme und Fahrzeugentwicklung.

  • Der Zusammenhang seiner drei Kernthemen wird in seinem Kurzprofil erläutert (Beispiel Info-Box LinkedIn).

  • Als Generalist tritt er in seinem eigenen Corporate Design auf (z. B. Webseite, LinkedIn).

Beispiel Kurzprofil: Info-Box LinkedIn (Stand: 10.2022)

Als Wissenschaftler frage ich mich, warum Gründer mit ihren Innovationsideen nicht fundierter und wissenschaftlich begründeter umgehen. Als Unternehmer frage ich mich, warum nur wenige Wissenschaftler:innen ihren eigenen Erkenntnissen so sehr vertrauen, dass sie daraus unternehmerisch etwas machen wollen.


Komplexe Zusammenhänge und systemische Innovationen brauchen die fundierten wissenschaftlichen Grundlagen und die unternehmerische Konsequenz des Handelns. Genau das passiert auf unserem RWTH Aachen Campus, ein Netzwerk aus Wissenschaft und Wirtschaft mit aktuell über 420 Technologieunternehmen, den ich 2005 initiieren und seither mit aufbauen darf.


Seit 30 Jahren befasse ich mich mit Fragen des Innovations- und Technologiemanagements, der industriellen Produktion und dem Komplexitätsmanagement in industriellen Systemen. Mit den Forschern und Entwicklern der Industrie und der RWTH Aachen auf dem Campus konnten wir schon mehrfach beweisen, dass wir mit unseren Industrie 4.0 basierten hochiterativen Entwicklungsprozessen sowie neuen Produkt- und Produktionsarchitekturen besonders kostengünstig Elektrofahrzeuge entwickeln können. Beispiele sind StreetScooter, e.GO Mobile oder e.GO MOOVE. Um die Machbarkeit der neuen Konzepte zu beweisen, also die Zulassungsfähigkeit und Industrialisierung bis zur Serienproduktion zu erreichen, war ich Gründer oder Mitgründer dieser Gesellschaften.


Der Digitale Schatten aus einer Industrie 4.0-Infrastruktur ermöglicht in naher Zukunft den Durchbruch zur umfassenden Nachhaltigkeit und auch zur CO2-Neutralität im Bereich der industriellen Produktion und der Mobilität zu erreichen. Die Mobilitätswende erfordert aber ein komplettes Umdenken und eine Neuorganisation. Dafür habe ich verschiedene Mobilitätsgesellschaften gegründet, die an ganzheitlichen Lösungsstrategien für die zukünftige Mobilität arbeiten.


Mein Anspruch als Wissenschaftler und Unternehmer ist, einen Beitrag zu systemischen und technologischen Quantensprüngen hin zu nachhaltiger Mobilität und industrieller Produktion zu leisten!




Prof. Wolfgang Boos

  • Mit über 27 Jahren Erfahrung im Werkzeugbau und 18 Jahren in der Produktionssystematik lauten seine zwei Kernthemen: Werkzeugbau (digital und vernetzt) sowie Nachhaltige Produktion/Produktionswende.

  • Dabei bringt Boos neue wissenschaftliche Erkenntnisse immer wieder in die WBA Aachener Werkzeugbau Akademie ein, die gleichzeitig eine anwendungsorientierte Plattform für die Forschung seit ihrer Gründung bietet.

  • Sein Claim bzw. Profil-Slogan lautet: „Forscher und Unternehmer für eine nachhaltige Produktion.“

  • Der Zusammenhang seiner zwei Kernthemen wird zukünftig in seinem Kurzprofil erläutert.

  • Als Generalist tritt er in seinem eigenen Corporate Design (z. B. LinkedIn).




Dr. Michael Riesener

  • Durch seine kontinuierlichen wissenschaftlichen Erkenntnisse aus dem Werkzeugmaschinenlabor WZL der RWTH Aachen treibt Riesener insbesondere Innovationen, Technologien und den Engineering-Bereich in verschiedenen Forschungscentern und Reallaboren auf dem RWTH Aachen Campus voran.

  • Zusätzlich gehört zu seinem Kernbereich die Produktionsforschung mit den Faktoren Agilität, Nachhaltigkeit und Durchgängigkeit.

  • Sein Fokus-Thema lautet: „Produktionsforschung: Agil. Nachhaltig. Durchgängig.“

  • Sein Profilslogan bei LinkedIn ist wie folgt: „Als Produktionsforscher verbinde ich Wissenschaft und Wirtschaft.“

  • Als Generalist tritt er zukünftig in seinem eigenen Corporate Design auf.

  • Der Zusammenhang seiner drei Kernthemen wird in seinem Kurzprofil erläutert.

Beispiel Kurzprofil: Info-Box LinkedIn (10.2022)

Die zunehmende Konvergenz von Wissenschaft und Wirtschaft fasziniert mich in meiner Arbeit seit über 10 Jahren. Als Wissenschaftler liefere ich Antworten auf praxisnahe relevante Fragestellungen unserer Zeit. Als Unternehmer überführe ich wissenschaftlich fundierte Ansätze in die Praxis.


In meiner wissenschaftlichen Tätigkeit am Werkzeugmaschinenlabor WZL der RWTH Aachen widme ich mich der Produktionsforschung und untersuche dabei die Entwicklung von innovativen Produkten und deren Produktion. Dazu fokussiere ich die Themen Agilität, Nachhaltigkeit und digitale Durchgängigkeit, die in Entwicklung und Produktion in Einklang gebracht und systematisch umgesetzt werden müssen.


Das Netzwerk aus Wissenschaft und Wirtschaft – mit über 420 Technologieunternehmen – auf dem RWTH Aachen Campus befähigt mich, mit meinen Teams und Kooperationspartnern, wissenschaftliche Erkenntnisse in Reallaboren umzusetzen. Daraus entstehen in den letzten Jahren zunehmend kontinuierliche, konsortiale Kooperationen zwischen wissenschaftlichen und unternehmerischen Expertinnen und Experten, welche die Basis für eine langfristige und vertrauensvolle Zusammenarbeit bilden.


Eine besondere Herausforderung liegt heute darin, den Technologietransfer von der Entwicklung in die Praxis anzugehen. Dies wird noch sehr zaghaft und aus meiner Sicht nicht umfassend genug angegangen.


Deshalb habe ich verschiedene Unternehmen, Start-ups und Initiativen von der ersten Sekunde an mit aufgebaut, beispielsweise die e.GO Mobile, das Center Systems Engineering, das Center Smart Industrial Agriculture oder die Innovation Factory. Bei diesen Aktivitäten begeistert mich die Dynamik, mit der Wissenschaft und Wirtschaft zusammen Ergebnisse erzielen können.


Sie verfolgen wissenschaftliche Ansätze und möchten sich über die mögliche Realisierung austauschen? Sie haben ein Problem in der Praxis identifiziert und benötigen eine Lösung? Sprechen Sie mich gerne an. Ich unterstütze Sie gerne dabei, die richtigen Kompetenzen, die Sie aus Wissenschaft und Wirtschaft für Ihr Thema benötigen, zu identifizieren, zu konfigurieren und damit für Sie das erforderliche Projektteam aufzustellen.


Marcel Philipp

  • Das Thema Mobilitätswende verbindet Prof. Günther Schuh und Marcel Philipp schon über 10 Jahre.

  • Dabei bringt Marcel Philipp ergänzend zu Prof. Günther Schuh die kommunalpolitische Sicht und Erfahrung mit – auch in der Öffentlichkeitsarbeit.

  • Bei der e.Mobility.Hub GmbH steht bei ihm der Bereich Mobilitätskonzepte für Städte, Unternehmen und Quartiere im Fokus.

  • Da er seine übergreifenden, langjährigen Mobilitätserfahrungen neben dem Angebot der e.Mobility.Hub GmbH thematisch aufgreift, ist er ebenfalls ein Generalist, tritt aber im Corporate Design der e.Mobility.Hub GmbH auf.

  • Er tritt klassisch als CEO seines Unternehmens auf, ohne Claim oder Profil-Slogan.

  • Der Zusammenhang seiner zwei Kernthemen wird in seinem Kurzprofil erläutert.

Beispiel Kurzprofil: Info-Box LinkedIn

Mobilität besser, effizienter und ressourcenschonender zu organisieren, das ist meine Mission. Unsere Innenstädte brauchen dringend eine Entlastung, und der ländliche Raum braucht eine bessere Anbindung. Beides ist möglich, und zwar mit deutlich weniger privaten Pkw als bisher. Sharing, Pooling und Downsizing sind die Schlüssel zur Nachhaltigkeit. Mit unseren Mobility-Hubs machen wir daraus ein leicht nutzbares und bequemes Mobilitätssystem für Unternehmen und ihre Beschäftigten, für Quartiere und die Menschen, die dort leben, und für Städte und ihr Umland.

Als Oberbürgermeister der Stadt Aachen (2009-2020) konnte ich bereits zahlreiche Projekte für eine nachhaltigere Mobilität anstoßen und durchführen. Die dienstliche Mobilität der Verwaltung (5.700 Beschäftigte) haben wir auf ein multimodales System mit App-Steuerung und Elektro-Fahrzeug-Pool umgestellt, die Nutzung privater Pkw haben wir ausgeschlossen und Fehlanreize abgestellt. Aachen wurde in dieser Zeit aber auch Entwicklungs- und Produktionsstandort für Elektroautos. StreetScooter und e.GO haben wichtige Impulse zur Weiterentwicklung von Produktionstechnik und Fahrzeugkonzepten gesetzt. Mobilität und Digitalisierung haben in Aachen eine hohe Priorität bekommen, auch im Hinblick auf die Entwicklung des autonomen Fahrens.

Meine Erfahrungen aus kommunalpolitischer Sicht und meine Erwartungen an die Umsetzung einer Mobilitätswende habe ich in meinem Buch „Verkehrswende 2.0 - was uns in Zukunft bewegen wird“ zusammengestellt. Dieses Wissen bringe ich heute als CEO der e.Mobility.Hub GmbH ein. Wir möchten mit Mobilitätskonzepten und maßgeschneiderten Lösungen für Unternehmen, Quartiere und Städte einen Beitrag zur ganzheitlichen Neuausrichtung der Mobilität leisten.


Weitere Informationen zur Unterscheidung zwischen Generalisten und Unternehmensprechern - im Corporate Design der jeweiligen Unternehmen - sind in der FTI Consulting Studie (2020) zu finden.



Maximilian Stark

  • Maximilian Stark legt in der Öffentlichkeitsarbeit den Fokus auf das Betriebliche Mobilitätsmanagement und teilt Erfahrungen aus seiner operativen Umsetzung.

  • Damit tritt er als CEO (ohne Claim oder Profilslogan) in der Rolle als Unternehmenssprecher im Corporate Design der e.Mobility.Hub GmbH auf. Ebenfalls auch im Profil-Slogan auf LinkedIn.


An dieser Stelle möchte ich mich bei dem gesamten C-Level-Team herzlich bedanken, dass ich diesen Auszug unserer Strategie-Arbeit

öffentlich teilen darf. Das ist nicht selbstverständlich, da in der Regel die Ergebnisse von 1:1 Strategie-Workshops vertraulich behandelt werden.



Hinweis Aus Gründen der Verständlichkeit und Lesbarkeit wählte ich bei Personenbezeichnungen die männliche Form, es ist jedoch immer die weibliche Form mitgemeint.


Bildquellen Portrait Prof. Günther Schuh: Werkzeugmaschinenlabor WZL der RWTH Aachen

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